3D-Rekonstruktion Grabfiguren
Bemalung der 3D-Modelle nach Vorgaben des Kunden im historischen Kontext

Rekonstruktion römischer Grabfiguren

Digitale Geometrie- und Farbrekonstruktion drei römischer Grabfiguren: Ein Schritt in die Zukunft der Archäologie

Ingelheim am Rhein: Drei antike Grabfiguren aus der Römerzeit, die als “die ältesten bekannten Ingelheimer” bekannt sind, haben im Museum bei der Kaiserpfalz ihren Ehrenplatz. Zwei dieser Statuen sind nahezu vollständig erhalten, während von der dritten nur der Schulter- und Brustteil sowie der Kopf vorhanden sind.
In einem ambitionierten Projekt hat es sich das Museum zur Aufgabe gemacht, diese historischen Schätze digital zu rekonstruieren und für die Nutzung in einer modernen App-Anwendung vorzubereiten. Dies stellt einen bemerkenswerten Schritt in der digitalen Archäologie dar und wurde vom Multimedia-Team der ArcTron3D GmbH in kürzester Zeit umgesetzt.

Unsere Aufgabe war es im ersten Schritt, die bereits vorhandenen Scandaten digital zu rekonstruieren und zu vervollständigen. Hierfür wurden zahlreiche Vorlagen aus bekannten Statuen jener Zeit zur 3D-Modellierung herangezogen. Die 3D-Daten eines hochpräzisen 3D-Scans (1mm Genauigkeit) wurden als Basis für die 3D-Rekonstruktion aller Figuren zur Verfügung gestellt.

Previous slide
Next slide

Der ersten Figur, eine Dame, fehlen Details an Kopf und Händen – auch das Gewand musste vervollständigt werden. Die zweite Figur, ein Mann in einer Toga, ist ebenfalls fast vollständig erhalten. Auch hier wurden Haare, Gesicht, linke Hand und weitere Details ergänzt. Die dritte Figur ist nur ab der Brust aufwärts existent. Für deren umfassende 3D-Rekonstruktion dienten einerseits Teile der ersten Dame, sowie Ergänzungen nach Vorlagen, einer Fotomontage sowie bekannte Statuentypen aus jener Zeit.

In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden wurde in kurzer Zeit jene 3D-Rekonstruktionen der Geometrien realisiert. Grundlegende Merkmale wie Gesichts-, Haar- und Körperformen wurden ergänzt, jedoch ohne detailgetreue Nachbildung. Insbesondere die Darstellung der Haare musste vereinfacht werden. Das Projektteam klärte im Vorfeld, welche Maps und PBR (Physical Based Renderings) verwendet werden sollten und legte eine maximale Polygonzahl für jede Figur fest, um eine reibungslose Integration in die App zu gewährleisten.

Im zweiten Schritt wurden die 3D-Rekonstruktionen farblich gestaltet. Die Vorgaben vom Kunden basieren auf naturwissenschaftliche Untersuchungen zu den noch vorhandenen Farbpigmenten. Für die Umsetzung dienten HTML-Farbcodes, RAL Töne und digitale Bilddateien der Farben. Außerdem wurde der gewünschte Oberflächenglanz umgesetzt.
Für die Abwicklung innerhalb eines engen Zeitraums wurden Zwischenergebnisse und Korrekturen vorangetrieben und Optimierungsschritte rasch umgesetzt.

Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Technologien genutzt werden können, um kulturelles Erbe zu bewahren und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es markiert einen neuen Meilenstein in der Welt der Archäologie und digitalen Kunst. Wir bedanken uns herzlich bei Frau Dr. Kappesser, Museum bei der Kaiserpfalz, für die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit!

Nähere Details finden Sie auf der Webseite des Museums Ingelheim.