Palaststadt Mongolei

Im dicht bebauten Mitteleuropa sind derartige Befunde nirgendwo zu finden – in der mongolischen Steppe jedoch liegen die Ruinen der sich auf über 40 km2 ausdehnenden frühuighurischen Hauptstadt Karabalgasun (8./9. Jh. n. Chr.) zu Ruinen zerfallen, unberührt und nahezu völlig unerforscht.

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Für uns war es eine einmalige Aufgabe und Erfahrung im Auftrag von Prof. Hans-Georg Hüttel (Deutsches Archäologisches Institut, KAAK) dieses Gebiet im August 2007 zusammen mit unserem langjährigen Partner „Milan Geoservice“ mit einem Airborne Laserscanning-System befliegen und anschließend auswerten zu dürfen. Für die Beurteilung einer derart bedeutenden und großen Stadtanlage sind präzise topografische Kartenwerke eine unverzichtbare Voraussetzung.

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In der von höherer Vegetation weitgehend freien ebenen Grassteppenlandschaft zeichnen sich viele der verfallenen Lehmziegelbauten heute nur mehr als wallartige Strukturen mit z.T. nur wenigen Zentimetern bis Dezimetern Höhe ab. Einzelne Strukturen, besonders die hier abgebildete innere Palaststadt und Tempelanlage mit Stupa, sind aber in der Steppe mit z.T. weit über 10m Höhe erhalten. Aus den etwa 550 Millionen gemessenen Punkten wurde ein Geländemodell von Karabal?asun mit einer Rasterweite von 0,25 m errechnet. Aus den so gewonnenen Daten konnten sowohl mikrotopografische Höhenlinienpläne, als auch aufgrund der hohen Punktdichte von mehr als 12 Punkte pro m2 ein 3D-Geländemodell erstellt werden, das in der Genauigkeit der Oberflächenzeichnung sowie der Detailtreue und Höhenpräzision des Reliefs von keinem anderen derzeit bekannten Verfahren übertroffen wird. Als ein eindrucksvolles Beispiel für die Möglichkeiten multidisziplinärer Grundlagenforschung kommt dem Projekt in der Mongolei eine besondere Pilot-Funktion zu.

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