- Auftraggeber
- Allianz Zentrum für Technik (AZT), München
- Allianz Risk Consulting GmbH
- Inhalt
- 3D-Vermessung einer geborstenen Industriewalze sowie eines Schornsteins zur Feststellung etwaiger Baumängel
- Schlagwörter
Gerade bei industriellen Schadensfällen stehen oft sehr hohe Schadenssummen im Raum, die zunächst eine sorgfältige Dokumentation und Analyse der jeweiligen Schadensumstände und der Beweissicherung notwendig machen.
Neben vielfältigen unterschiedlichen Technologien und Sensoren für die zerstörungsfreie Materialprüfung aus dem Bereich der Materialwissenschaften spielen auch 3D-Dokumentationstechniken in diesem Zusammenhang eine zunehmende und wichtige Rolle. So können auch sehr große Objekte mit ihren geometrischen Daten zuverlässig und mit hoher Genauigkeit erfasst werden.
Entsprechende Messmethoden wurden von ArcTron 3D für das Allianz Zentrum für Technik (AZT) im Rahmen von Beweissicherungsverfahren eingesetzt.
Das AZT wertet unsere 3D-Lasermessungen „als sehr nützliches Werkzeug bei der Schadensuntersuchung“.
Bei dem ersten Schadensbeispiel war die 3D-Vermessung und Rekonstruktion einer geborstenen Kalanderwalze der Papierindustrie zu leisten, nachdem chinesische Schadensexperten Werkstoffmängel vermuteten.
Nach einer Dokumentation und ersten Begutachtung der ca. 40 Bruchstücke konnte die Vermessung mittels terrestrischem 3D-Lasescanning bei einer Genauigkeitsanforderung im kleinen mm-Bereich erfolgen.
Nach der 3D-Modellierung der einzelnen Fragmente konnte am Rechner die komplexe und zeitintensive Puzzle-Aufgabe realisiert werden, die einzelnen Bruchstücke räumlich korrekt zu positionieren, um den Materialwissenschaftlern ein konkretes 3D-Modell für die weitere Rekonstruktion des Schadensfalles zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Aufgabenstellung konnte die hauseigene Software aspect3D genutzt werden, die die Zusammensetzung des 3D-Modells in seinen Einzelteilen aber auch die Rissdokumentation der Bruchstücke in einer verebneten 2D-Abwicklung ermöglichte.
In der Zusammenschau aller, auch zusätzlich umfänglich durchgeführten zerstörungsfreien Prüfungen, konnte als Ursache für das Bersten der Walze eine „unsachgemäße und nicht ohne Weiteres erkennbare Modifikation durch den Anlagenbetreiber, um einen schnelleren Walzenwechsel zu ermöglichen“ als Schadenhypothese wahrscheinlich gemacht werden.
Nach der Fertigstellung des Kamins wurden erhebliche Schwingungen festgestellt. Schwingungsmessungen, Strömungsuntersuchungen, Simulationen etc. ergaben zunächst keine plausible Ursache.
Bei Befahrungen und einer Sichtprüfung der Kamin-Innenseite wurden Verformungen des Innenrohres dokumentiert.
Von unserem Auftraggeber, dem Allianz Zentrum für Technik, wurde eine in-situ-Beweissicherung der geometrischen Verhältnisse mit Auflösung von <5mm im Außenbereich und sehr hoher <1mm-Genauigkeit bei den Kamin-Innenwänden gewünscht. Um die 3D-Laserscans mit diesen hohen Genauigkeiten garantieren zu können konnten wir eine speziellen Kombination von hochwertigen 3D-Laserscanning-Technologien anbieten.
Die Befestigung des jeweiligen Scanners an den provisorisch innen angeschweißten Plattformen erfolgte mit Spezialklammern. Sehr steile Winkelmessungen wurden vermieden und eine annähernd komplette Vermessung der Innenflächen realisiert.
Auf der Basis unserer hochgenauen Messergebnisse konnte ein Abgleich mit einer hierfür einschlägigen Toleranz-Richtlinie, vor allem bei der Beulung des Innenrohrs, bei der Unrundheit und Mittelpunktabweichungen am Fuss, Konus und Kopf des Kamins, durchgeführt werden.