Römerkastell Boiotro

Für die neukonzipierte Ausstellung im Römermuseum Boiotro in Passau wurden die Multimediaspezialisten von ArcTron mit der Erstellung eines Films beauftragt, der die Geschichte des Ortes in römischer Zeit zum Inhalt haben sollte.

An der Grenze zum freien Germanien gelegen, bildete die Donau einen natürlichen Schutz. Hinzu kam die durch den Inn vorgegebene Grenze zwischen den Provinzen Noricum und Raetien. Diese außergewöhnliche topographische und wirtschaftsgeographische Lage machte Passau zu einer äußerst wichtigen Stadt, was auch durch die Errichtung dreier Militärlager zu beiden Seiten des Inns bis ins 2. Jh. n. Chr. verdeutlicht wird.

Der Film beschäftigt sich zunächst mit der Geschichte und dem Aussehen der verschiedenen römischen Lager. Auch die umliegende Bebauung mit Therme, Zivilsiedlung und Gräbern an den Ausfallstraßen wurde eindrucksvoll visualisiert, ebenso wie die Entwicklung und die Änderungen im Alltag von Soldaten und Zivilbevölkerung im Laufe der Zeit.

Der Abstieg des Römischen Reiches machte ab dem späten 3. Jh. nach Christus auch vor Boiodurum und Boiotro – wie der Ort mit seinem ungewöhnlichen trapezförmiges Kastell nun südlich des Inns hieß – nicht halt. So sind im Winter des Jahres 470 n. Chr., als der Heilige Severin hier ein kleines Kloster gründet, nur noch das spätantike Kastell und ein einzelner Wachturm („Burgus“) intakt. Das Kloster fällt schließlich im 5. Jh. einem Feuer zum Opfer, das das Ende des römischen Passau markiert.

ArcTrons archäologische Rekonstruktionen und Grafiken im Heft 3, 2019 in der Zeitschrift Bayerische Archäologie
ArcTrons archäologische Rekonstruktionen und Grafiken im Heft 3, 2019 in der Zeitschrift Bayerische Archäologie