Porta Praetoria Regensburg

Obwohl nur noch in vergleichsweise geringen Resten erhalten, zählt die Regensburger Porta Praetoria nach der Porta Nigra in Trier wohl zu den bekanntesten römischen Torbauten in Deutschland. Mit dem allgemeinen Terminus „Porta Praetoria“ wird in römischen Militärlagern das Haupttor bezeichnet; es diente als Ausfalltor und befand sich in der Regel auf der dem Feind zugewandten Seite des Lagers. Im Hochmittelalter verschwand das Regensburger Legionslagertor aus dem Bewusstsein und wurde erst 1885 wieder entdeckt. Beim Bau des Bischofshofs, der auch Teile der Anlage zerstörte, wurde es einbezogen. Im Jahre 1887 wurde der heute noch sichtbare Zustand hergestellt.

Die Visualisierung verschiedener Phasen der Mauer des Legionslagers ab ca. 175 n. Chr. sowie verschiedener Bauzustände der Porta Praetoria auf Basis der umfassenden Forschungen von Dr. Thomas Aumüller (2002) hat uns aktuell bis ins Jahr 2011 beschäftigt.

Die Visualisierungsarbeiten erfolgten im Auftrag der Universität Regensburg (Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte). Die Animationen werden von dem Lehrstuhl in einen hochmodernen, satellitengestützten, digitalen Stadtführer mit gut 100 „Points of Interest“ integriert. Ziel dieses durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. und den Freistaat Bayern geförderten Projektes ist die Entwicklung eines Chipsatzes zur kombinierten Nutzung der Satellitennavigationssysteme GPS und GALILEO, das auch auf Standard Mobilfunk-Plattformen eingesetzt werden kann (HIGAPS). Durch die Steigerung der zur Verfügung stehenden Zahl von Satelliten kann eine größere Genauigkeit und Zuverlässigkeit hinsichtlich Abschattungen erreicht werden. In der Altstadt von Regensburg ist dies aufgrund der tiefen Straßenschluchten, die eine satellitengestützte Lokalisierung allein mit GPS oft unmöglich machen, besonders wichtig.