Im großflächig untersuchten römischen Vicus von Güglingen wird ein Straßenheiligtum rekonstruiert, in dem neben zwei Jupitergigantensäulen auch eine fast lebensgroße Sandsteinskulptur des Gottes „Hercules“ aufgestellt war. Der Herkules wurde in einem Keller in unmittelbarer Nähe des Heiligtums zusammen mit zahlreichen weiteren Steindenkmälern aus religiösem Kontext geborgen.
Bei der Darstellung des Herkules selbst greift der Bildhauer jedoch auf einen in der Antike geläufigen Bildtyp – den sog. „Typus Herakles Farnese“ zurück. Auf Basis entsprechender 3D-Streifenlichtscans dieser beiden Skulpturen können wir deshalb – obwohl der Kopf heute fehlt – einen sehr gut begründeten Vorschlag zur Vervollständigung machen. Natürlich muss man noch eine gewisse „provinzielle“ Vereinfachung des Kopfes unterstellen, die wir nicht im Detail einrechnen können. Trotzdem dürfte diese Rekonstruktion, die ja auch andere kleinere fehlende Statuenteile ergänzt, einen plausiblen Eindruck der gesamten Statue vermitteln.
Im Museum wird diese Rekonstruktionsarbeit in Form einer 3D-Animation gezeigt. Als eines der Wahrzeichen der römischen Geschichte Güglingens können im Museumsshop verkleinerte maßstäbliche Versionen des Herkules, erstellt und repliziert aus unseren 3D Datensätzen, erworben werden.